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Krieg und Frieden – ZDF TV-Film

Film nach dem historischen Roman von Leo Tolstoi

  • Krieg und Frieden – DVD
  • Krieg und Frieden - ZDF - DVD
  • Eine prachtvolle 4-teilige TV-Produktion nach dem Roman von Leo Tolstoi. Mit aufwendiger Ausstattung und spektakulären Schlachtszenen. Das DVD-Set bietet neben allen vier Teilen des Films ein exklusives Booklet mit Hintergrundinfos und vielen Szenenfotos.
  • Aktueller Preis und weitere Informationen

Der Roman „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi wird oft als „Enzyklopädie des russischen Lebens“ bezeichnet. Es geht um Liebe und Hass, Leidenschaft und Betrug, um die Suche nach privatem Glück und dem Sinn des Lebens. Persönliche Schicksale der Charaktere vermischen sich mit dem Schicksal Russlands. Der Krieg bringt gute und schlechte Seiten der Menschen zum Vorschein und stellt sie vor besonders harte Herausforderungen.

Das ZDF zeigte das Historien-Epos am 6., 9., 13. und 16. Januar 2008.
Der vierteilige Film nach dem Roman „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi zählt zu den spektakulärsten TV-Produktionen. Der 26 Mio. Euro teuere Film ist eine gemeinsame Produktion von Italien, Russland, Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien und USA. Gedreht wurde der Film in Russland und in Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Viele Aufnahmen entstanden an historischen Plätzen in
Peterhof nahe St. Petersburg. Auch Szenen, die in Moskau spielen, wurden in St. Petersburg produziert. Die großen Schlachten von Austerlitz (1805) und Borodino (1812) entstanden in Litauen.

Nur drei russische Schauspieler wurden für den neuen Film „Krieg und Frieden“ engagiert:
Wladimir Iljin (Владимир Ильин) als Feldherr Kutusow
Dmitrij Isajew (Дмитрий Исаев) als Nikolai Rostow
Igor Kostolewski (Игорь Костолевский) als Zar Alexander I.

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Der Film „Krieg und Frieden“ erschien unter folgenden Titeln:
Война и мир (Russland)
Guerra e pace (Italien)
Guerre et paix (Frankreich)
Wojna i pokój (Polen)

Produktion: 2007
Laufzeit: ca. 360 Minuten
Freigegeben ab 12 Jahren
Originalsprache: Englisch
Regisseur: Robert Dornhelm (1977 Oscar-Nominierung für den Dokumentarfilm „Kinder der Theaterstraße“)
Musik: Jan A. P. Kaczmarek (Oscar für die Filmmusik zu „Finding Neverland“ (deutscher Titel „Wenn Träume fliegen lernen“))
Drehbuch: Enrico Medioli („Once Upon A Time in America“), Lorenzo Favella („The Goodbye Kiss“) and Gavin Scott („The Mists of Avalon“).

Hauptfiguren aus dem Buch und Film „Krieg und Frieden“

(Die Beschreibung der Charaktere und deren Schicksale basiert auf dem Buch von Leo Tolstoi. Im Film gibt es leichte Abweichungen.)

Graf Pierre Besuchow

(russisch: Пьер Безухов)
gespielt von Alexander Beyer („München,“ „Good Bye, Lenin!“)

Pierre, der uneheliche Sohn des Grafen Besuchow erbt zu Beginn des Romans das Vermögen seines Vaters. Tolstoi beschreibt Pierre als „einen großen dicken jungen Mann mit Kurzhaarfrisur“ und „intelligentem aber schüchternem Blick“. Pierre Besuchow ist bester Freund von Natascha Rostowa und Andrej Bolkonski. Er imponiert vor allem durch seine Aufrichtigkeit und Offenherzigkeit. Pierre glaubt an das Gute im Menschen und ist somit eine leichte Beute für Intriganten. Naiv und unerfahren, heiratet er die schöne Hélène Kuragina, die nur hinter seinem Geld her ist. Zu spät realisiert Pierre, was für einen großen Fehler er begangen hat…

Zunächst widmet sich der junge Graf Besuchow einer grossen Aufgabe: Er will sein Vermögen nutzen, um das Leben seiner Leibeigenen zu verbessern. Als Napoleon Russland angreift, finanziert Pierre mit seinen Mitteln ein Regiment. Er ist kein Offizier und zieht nicht in den Krieg. Doch Pierre Besuchow ist kein Feigling. Als die Franzosen in Moskau einmarschieren, hilft er Menschen, wo er nur kann. Pierre sieht und erlebt so viele schreckliche Dinge, dass er an eine gerechte Welt, an das Gute und auch an Gott nicht mehr glauben kann. In einer heruntergekommenen Baracke trifft Pierre einen einfachen Soldaten Platon Karatajew. Der gutmütige Soldat schafft es, die Lebenslust in Pierre neu zu erwecken und ihn wieder an die Gerechtigkeit und Liebe glauben zu lassen. Und so findet Pierre seinen inneren Frieden. Pierre Besuchow heiratet Natascha Rostowa und geniesst ein glückliches Familienleben. Gleichzeitig kämpft er als Mitglied der geheimen Organisation der so genannten Dekabristen gegen die Unterdrückung des einfachen Volkes.

Familie Rostow

(russisch: семья Ростовых)

Die Grafen Rostow sind die vorzeige Familie des russischen Adels: patriotisch, großzügig und gutherzig. Ihr Haus steht offen für geladene und ungeladene Gäste. Doch leider lässt dieser Lebensstil das Familienvermögen schnell schwinden. Der starke Zusammenhalt in der Familie lässt die Rostows schwere Schicksalsschläge bewältigen.

Natascha Rostowa

(russisch: Наташа Ростова)
gespielt von Clémence Poesy
(Fleur Delacour in „Harry Potter und der Feuerkelch“).

Zu Beginn des Romans ist Natascha Rostowa ein 13-jähriges Mädchen mit schwarzen Augen und großem Mund. „Kein schönes, aber lebhaftes Mädchen“ mit zerzausten schwarzen Locken, „dünnen nackten Ärmchen“ und „kleinen Füßchen“, so beschreibt Leo Tolstoi seine Lieblingsfigur. „Sie ist bereits kein Kind, aber noch keine Frau.“
Die lebenslustige und charmante Natascha ist der Sonnenschein des Hauses Rostows. Sie hat ein unglaubliches Gespür für die Schönheiten der Natur und vertraut ihrer Intuition mehr als ihrem Verstand. Natascha bezaubert vor allem mit ihrer Natürlichkeit und Unbefangenheit. So erobert sie auch das Herz des verbitterten Prinzen Andrej Bolkonski. Als Andrej nach der Verlobung auf Wunsch seines Vaters für ein Jahr in den Krieg zieht, kann die leidenschaftliche und temperamentvolle Natascha Rostowa die Trennung kaum ertragen. Sie liebt Andrej vom ganzen Herzen, möchte aber das Leben hier und jetzt geniessen und versteht nicht, warum das Glück aufgeschoben werden muss. Als Natascha Andrej mit Anatol Kuragin betrügt, ist ihre Reue so stark, dass sie komplett auf die schönen Dinge des Lebens verzichtet und glaubt, das Glück nicht verdient zu haben.
Währens des Krieges kümmert sich Natascha um die Verletzten und begegnet wieder dem schwer verwundeten Prinzen Andrej. Sie liebt ihn immer noch. „Natascha’s dünne und bleiche Gesicht mit angeschwollenen Lippen war mehr als unschön, es war hässlich. Doch Prinz Andrej sah dieses Gesicht nicht, er sah nur ihre wunderschön leuchtenden Augen“, so beschreibt Tolstoi das letzte Wiedersehen von Natascha und Andrej. Kurz vor seinem Tod verzeiht Andrej seiner Verlobten ihren Betrug. Andrej’s Tod erschüttert Natascha zutiefst. Ihre unglaubliche Energie und Lebenslust scheint verloren. Nachdem ihr Bruder Petja im Krieg fällt, umsorgt Natascha liebevoll ihre Mutter, die den Verlust ihres Lieblingskindes kaum ertragen kann. Die Liebe zu ihrer Mutter holt Natascha zurück ins Leben. Sie heiratet den inzwischen verwitweten Pierre Besuchow und bekommt vier Kinder (drei Mädchen und einen Sohn). Und so findet Natascha Rostowa ihr Glück in der Liebe zu ihrem Mann und Kindern.

Nikolai Rostow

(russisch: Николай Ростов)
gespielt von Dimitry Isaev

Laut Tolstoi ist Natascha’s Bruder Nikolai ein „mittelgroßer junger Mann mit lockigem Haar und einem offenen Gesichtsausdruck“. Er ist einfach gestrickt, sehr impulsiv und gleichzeitig aufrichtig, ehrlich und anständig. Wie ein echter Patriot stürzt sich Nikolai in den Krieg gegen Napoleon und kämpft tapfer gegen die Franzosen.
Am Anfang ist Nikolai in seine Cousine Sonja verliebt, kann sie aber aus finanziellen Gründen nicht heiraten. Doch erst nach der Begegnung mit der Prinzessin Marja Bolkonskaja findet Nikolai seine wahre Liebe. Nikolai und Marja heiraten und führen eine glückliche Ehe.

Petja Rostow

(russisch: Петя Ростов)
gespielt von Juozapas Bagdonas

Petja, das jüngste der drei Rostow Kinder, ist fröhlich wie Natascha aber auch hitzig und dickköpfig wie sein Vater. Petja bewundert seinen Bruder Nikolai und will auch an der Front kämpfen. Sein größter Wunsch ist es, eine große Heldentat für sein Vaterland zu vollbringen. Noch sehr jung und unerfahren zieht Petja in den Krieg gegen Napoleon und fällt in einer Schlacht.

Familie Bolkonski

(russisch: семья Болконских)

Prinz Andrej Bolkonski

(russisch: Андрей Болконский)
gespielt von Alessio Boni („La meglio gioventù,“ „Caravaggio“)

Gut aussehend, gebildet und intelligent, langweilt sich der junge Prinz Bolkonski in eleganten Salons. Unglücklich verheiratet, verlässt er seine schwangere Frau und geht an die Front als Adjutant des russischen Heerführers Kutuzow. Die Schlacht von Austerlitz überlebt Andrej nur durch ein Wunder. Fest entschlossen sein Leben zu verändern, kehrt er nach Hause zurück. Doch seine Frau stirbt bei der Geburt seines Sohnes. Verbittert und von Schuldgefühlen gegenüber seiner Frau geplagt, verliert Andrej Bolkonski die Lust am Leben. Nur Natascha Rostowa schafft es, ihn zu einem neuen Leben zu erwecken. Andrej verliebt sich und hält um ihre Hand an.

Doch sein Vater Fürst Bolkonski billigt die Verbindung mit der verarmten Familie Rostow nicht und schickt Andrej wieder an die Front. Natascha und Andrej lieben sich, doch sie sind sehr verschieden. Natascha kann die Trennung kaum ertragen. Doch für den rational denkenden Andrej ist Liebe auf Distanz kein Problem. Natascha’s Betrug trifft ihn wie ein Schlag. Der stolze Prinz Andrej Bolkonski kann seiner Verlobten nicht verzeihen. Er zieht in den Krieg und kämpft an der vordersten Front. Als Andrej später Natascha doch vergibt, spürt er seine Lebenskraft zurückkehren. Und doch fühlt er sich in dieser Welt irgendwie fehl am Platz. Prinz Andrej Bolkonski stirbt wie ein Held im Kampf für sein Vaterland.

Prinzessin Marja Bolkonskaja

(russisch: Марья Волконская)
gespielt von Valentina Cervi, Enkelin von Gino Cervi

Marja Bolkonskaja ist nicht besonders hübsch und wird von ihrem Vater sehr streng erzogen. Auf den ersten Blick wirkt sie eingeschüchtert und unterdrückt. Doch Marja ist intelligent, stolz und selbstbewusst. Trotzdem sie sich vom ganzen Herzen eine eigene Familie und Kinder wünscht, lehnt sie den Heiratsantrag von Anatol Kuragin ab und schützt sich so vor Demütigung und Erniedrigung.
Zum Schluss findet Marja Bolkonskaja ihr Familienglück in der Ehe mit Nikolai Rostow.

Familie Kuragin

(russisch: семья Курагиных)

Gräfin Hélène Besuchowa /geborene Kuragina

(russisch: Элен Безухова /Курагина)
gespielt von Violante Placido

Hélène Kuragina ist eine der schönsten jungen Damen von St. Petersburg. Ihre Schönheit und Charm setzt Hélène gekonnt ein, auch um dem gutmütigen und reichen Pierre Besuchow den Kopf zu verdrehen. Erst nach der Heirat entdeckt Pierre hinter dem glänzenden Äußeren seiner Frau eine zynische, vulgäre und schamlose Intrigantin. Nach der Trennung von Pierre bekommt Hélène den Großteil seines Vermögens. Sie vertreibt ihre Zeit mit diversen Liebhabern in St. Petersburg und im Ausland. Politiker und Diplomaten versammeln sich gerne in ihrem Salon in St. Petersburg. In Liebesintrigen verstrickt, stirbt Hélène 1812 an einer Krankheit.

Anatol Kuragin

(russisch: Анатоль Курагин)
gespielt von Ken Dunken („Störtebeker“, „Augustus“)

Der schöne Verführer Anatol Kuragin ist dumm und egoistisch. Er will sich nur amüsieren und kümmert sich nicht darum, dass er andere Menschen dabei verletzten könnte. Anatol führt ein absolut sinnloses Leben. Er hat kein Ziel, kennt keine Zweifel und keine Gewissenbisse. Auch im Krieg interessiert sich Anatol mehr für Frauen als für Feinde. Er wird gezwungen, die Tochter eines armen polnischen Adeligen zu heiraten, die er geschwängert hat. Doch schon bald verlässt Anatol seine Frau. Er schickt seinem Schwiegervater Geld und darf sich weiterhin für einen Junggesellen ausgeben. Auch Natascha Rostowa erliegt dem Charm des Schönlings Kuragin. Trotzdem Natascha sich nicht ganz wohl in der Gesellschaft von Anatol fühlt, ignoriert sie ihr Bauchgefühl und lässt sich von ihm zu einer Flucht überreden. Für Anatol ist Natascha keine große Liebe, sondern nur eine amüsante Abwechslung. Die Flucht gelingt nicht. Als Prinz Andrej Bolkonski vom Verrat seiner Verlobten erfährt, ist er wütend und will Anatol zu einem Duell herausfordern. Doch als er nach langem Suchen Anatol findet, sieht er einen Krüppel. Anatol verliert im Krieg ein Bein. Andrej empfindet tiefes Mitleid und verzeiht Anatol.

Weitere Charaktere aus dem Roman und Film „Krieg und Frieden“:

Offizier Fjodor Dolochow

(russisch: Федор Долохов)
gespielt von Benjamin Sadler („Dresden – The Inferno“)

Laut Tolstoi ist Dolochow „ein mittelgroßer Mann mit lockigem Haar und blauen Augen“. Im Gegensatz zu seinem Kumpel Anatol Kuragin ist Dolochow zwar unverschämt, aber klug. Dolochow hat kein Vermögen, wird aber in St. Petersburger Kreisen respektiert. Als Offizier ist Dolochow kühn und tapfer, als Mensch jedoch grausam, herz- und gefühllos. Trotz seiner Freundschaft mit Pierre Besuchow, verführt Dolochow Pierres schöne Frau Hélène. Allerdings nicht aus Liebe, sondern einfach so, zu seinem Vergnügen. Als Pierre ihn zu einem Duell herausfordert, stimmt Dolochow kaltblütig zu, obwohl er weiß, dass Pierre nicht mal schießen kann. Überraschenderweise wird Dolochow beim Duell von Pierre verletzt.
Später versucht Dolochow, die Geliebte seines Freundes Nikolai Rostow Sonja zu verführen. Als Sonja ihn abweist, recht sich Dolochow an Nikolai, indem er ihn bei einem Kartenspiel abzockt. Vor der Schlacht von Borodino überrascht Dolochow als er sich bei Pierre aufrichtig entschuldigt. Ist er nun ein besserer Mensch geworden? Leider nicht. Doch der einsame und verbitterte Dolochow erregt Mitleid.

Offizier Wassilij Denisow

(russisch: Василий Денисов)
gespielt von Hary Prinz („Against All Odds“)

Denisow war ein kleiner Mann mit rotem Gesicht und schwarzen glänzenden Augen“, so beschreibt Leo Tolstoi Offizier Wassilij Denisow. Er ist ein wahrer Freund von Pierre Besuchow und der Familie Rostow. Dieser aufrichtige, ehrliche und tapfere Mann hätte es wie kaum ein anderer verdient, glücklich zu werden. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm. Seine Liebe zu Natascha Rostowa bleibt unbeantwortet. Auch seine Tapferkeit auf dem Schlachtfeld wird nicht honoriert.

Generalfeldmarschall Michail Kutusow

(russisch: генерал-фельдмаршал Михаил Кутузов)
gespielt von Vladimir Ilyin

Der Oberbefehlshaber der russischen Armee im Napoleon Krieg. Für Leo Tolstoi ist Kutusow ein wahrer Volksheld und weiser Heerführer. Durch seine tiefe Verbundenheit mit Russland und dem einfachen russischen Volk, gelingt es Kutusow intuitiv die richtigen Entscheidungen zu treffen und den kühlen Strategen Napoleon zu besiegen.

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Leo Tolstoi: die Werke und das Leben des großen russischen Schriftstellers.
BBC TV Miniserie „Krieg & Frieden“ (2016): eine 6-stündige Version für das junge Publikum.
BBC TV-Serie „Krieg und Frieden“ (1972): eine der aufwändigsten und teuersten britischen TV-Produktionen. Mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle.
Ein russischer Sommer: Ein mitreißender Film über das letzte Jahr im Leben von Leo Tolstoi. Mit Helen Mirren (als Sofia Tolstoi) und Christopher Plummer (als Leo Tolstoi).

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