Russische Alltagskultur: Von A wie Aberglaube bis Z wie Zeit
von Sandra Ravioli
Ein kleines Nachschlagewerk für Russland-Neulinge. Die Autorin beschreibt das Buch als einen „praktischen Überlebensratgeber„. Er soll Ausländern helfen, „leichter Kontakt zur Bevölkerung zu finden und Russland und seine Menschen lieben zu lernen“.
- Russische Alltagskultur
- Wer nach Russland reist, findet hier praktische Infos, lernt einige für Russland typische Benimmregeln, wird eine russische Frau beeindrucken können und für ein Gespräch mit russischen Bekannten vorbereitet sein.
Die Themen im Buch „Russische Alltagskultur“ sind alphabetisch geordnet. Natürlich gibt es hier praktische Informationen wie zum Beispiel Arbeits-, Öffnungs- und Essenszeiten oder Maßeinheiten in Russland. Darüber hinaus erfährt man Einiges über zwischenmenschliche Beziehungen in Russland. Zum Beispiel, über das Verhältnis zwischen Männern und Frauen. Wer das Buch gelesen hat, wird einer russischen Frau bei der Begrüßung nicht gleich die Hand schütteln. Ausländische Frauen werden verstehen, warum russische Männer sie bis zur Wohnungstür begleiten. („Man(n) erwartet keinen Kaffee oder Ihre Briefmarkensammlung gezeigt zu bekommen; der Mann ist einfach gut erzogen.) Und Männer, die eine russische Frau umwerben, werden sie nicht nur ins Restaurant, sondern auch ins Theater ausführen und ein paar Gedichte auswendig lernen. Diese und viele andere Informationen sind in den Abschnitten „Frauen und Männer„, „Männer und Frauen„, „Blumen“ oder „Liebe“ untergebracht.
Wer bei russischen Gastgebern gleich viele Pluspunkte sammeln will, sollte ein Geschenk bereits in der Heimat besorgen, in einer Wohnung Schuhe ausziehen und Hände waschen. Viele für Russland typische Benimmregeln findet man in den Abschnitten „Begrüßung“, „Gast sein“, „Geschenke“, „Gesprächsführung“, „Kritik“, „Politik im Alltag“, etc.
Der Ratgeber klärt auch über den Gebrauch mancher russischer Wörter und Begriffe auf. Deutschsprachige lernen, zum Beispiel, warum „ein Wort wie „Hui“ unter keinen Umständen in einem Gespräch vorkommen darf“.
In Russland hört man öfter Wörter wie NitschiwoNormalno (russisch: нормально; auf Deutsch „geht so“) oder Naschi (russisch: наши; auf Deutsch „unsere“).
Leider gibt es im Buch viele Schreibfehler, vor allem bei der Schreibweise russischer Wörter. So schreibt man es auf Russisch richtig:
Pottext – подтекст (und nicht „Пот текст“). Dieses russische Wort bezeichnet etwas, was man zwischen den Zeilen hört oder liest.
Straßenhund – двогняга (und nicht „дворнага“)
Unsere – наши (und nicht „наше“. Das Wort „наше“ bedeutet auf Russisch „unseres“)
Dieb im Gesetz – „вор в законе“ (und nicht “ Вор v законом“. Den Buchstaben „v“ gibt es im russischen Alphabet nicht).
Im Anhang gibt es eine kleine Übersicht wichtiger russischer Bücher und Filme, russische Rezepte und nützliche Internet- Links rund um Russland.
Fazit
Der Ratgeber „Russische Alltagskultur“ ist sicher mit Liebe zu Russland geschrieben. Die Autorin Sandra Ravioli lebt seit 13 Jahren in Russland und sagt selber, dass sie ihr subjektives Wissen weiter gibt und über das Umfeld schreibt, in dem sie sich bewegt (die russische Mittelschicht). Wer Russland noch nicht kennt, wird Einiges über das Land und die Menschen erfahren. Schade nur, dass das Lesevergnügen durch einige Schreibfehler getrübt wird.
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