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Neujungfrauenkloster

(UNESCO Welterbe seit 2004)

russisch: Новодевичий монастырь
Auch genannt: Neues Jungfrauenkloster oder Nowodewitschij Kloster

Neujungfrauenkloster

Neujungfrauenkloster

Das Neujungfrauenkloster liegt im Südwesten von Moskau, am Ufer des Moskwa-Flusses. Das im 16. und 17. Jh. gebaute Wehrkloster bildete einen Teil der Befestigungsanlagen rund um Moskau. Das Neujungfrauenkloster zählte zu den renommiertesten Klöstern Russlands. Außerdem war es eng mit dem Moskauer Kreml und den Zaren verbunden und spielte bei einigen politischen, kulturellen und religiösen Ereignissen eine Schlüsselrolle.

Gegründet wurde das Neujungfrauenkloster im Jahr 1524 vom Zaren Wassilij III. in Gedenken an die Befreiung der Stadt Smolensk von Litauen. Nachdem Zar Peter der Große 1698 den Thron ergriff, verbannte er seine Halbschwester und entmachtete Rivalin Sophia in das Kloster. Unter den Nonnen waren auch andere Frauen aus dem Zarenhaus sowie Töchter wohlhabender adeliger Familien. Deswegen und dank seiner riesigen Ländereien gehörte das Neujungfrauenkloster zu den reichsten in Russland.

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Das Neujungfrauenkloster wurde nach dem Vorbild des Moskauer Kreml errichtet. Das Zentrum und das älteste Gebäude des Klosters ist die 1524-25 erbaute Kathedrale der Gottesmutter von Smolensk. Die vergoldete fünfranginge Ikonostase (1683-86) ist komplett erhalten geblieben.
Alle Gebäude des Komplexes – außer der Kathedrale der Gottesmutter von Smolensk – sind im Stil des Moskauer Barocks errichtet worden (auch Naryschkin-Stil oder Barock genannt). Typisch für diesem Baustil sind filigrane dekorative Elemente aus weißem Stein auf roten Backsteinfassaden. Symmetrische Proportionen verleihen den Bauwerken eine unvergleichliche Eleganz.

Zu den schönsten Bauten des Neujungfrauenklosters in Moskau zählen:

  • der 73 Meter hohe Glockenturm
  • die Mariä-Entschlafens-Kathedrale mit dem angrenzenden Refektorium
  • die Torkirche
  • der Lopushin-Palast

1922 wurde das Kloster von den Sowjets aufgelöst. Seit 1934 ist das Neujungfrauenkloster Teil des Staatshistorischen Museums in Moskau. Seit 1994 leben im Kloster auch wieder Nonnen.

Gründe für die Aufnahme des Neujungfrauenklosters in die UNESCO Liste der Weltkulturerbe sind:

  • Der Kloster-Komplex ist ein herausragendes Beispiel des als Moskauer Barock bekannten Baustils. Dies betrifft nicht nur die Fassaden, sondern auch die Ausstattung innerhalb des Klosters.
  • Das Kloster ist extrem gut erhalten und gilt als ein Musterbeispiel der Moskauer Architektur des späten 17. Jh.
  • Das Neujungfrauenkloster und der Moskauer Kreml ergänzen sich gegenseitig und bilden eine wichtige politische und kulturelle Einheit. Besonders im 16. und 17. Jh. war das Kloster zudem eng mit der Russisch-Orthodoxen Kirche verbunden.

Seit 2012 wird das Neujungfrauenkloster nach und nach restauriert. Es ist geplant, die Restaurierung 2019 abzuschließen. Während den Restaurierungsarbeiten bleibt das Kloster für die Besichtigung geöffnet.

Das Neujungfrauenkloster in Moskau:
Adresse: Nowodewitschij Projezd 1, 119435 Moskau
Anfahrt: Metro „Sportivnaja“ (russisch: Спортивная)
Öffnungszeiten: täglich 9:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt: 300 Rubel (ca. 5 EUR)
Fotoaufnahme: 100 Rubel (ca. 1,66 EUR)
Videoaufnahmen: 200 Rubel (ca. 3,33 EUR)
Wechselkurs Rubel / Euro

3D-Panorama des Neujungfrauenklosters in Moskau
Offizielle Website des Staatshistorischen Museums in Moskau (auf Russisch)

Das Neujungfrauenkloster in Moskau auf der Landkarte

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