Schlösser und Museen im Unteren Park von Peterhof bei St. Petersburg
Neben dem Großen Palast mit der Kirche und dem Pavillon „Unter dem Wappen“, gibt es im Unteren Park von Peterhof noch acht Schlösser und Pavillons, die man besichtigen kann.
Peterhof im Überblick (mit Karte):
– Der Große Palast
– Die Große Kaskade
– Der Obere Garten und der Untere Park
– Praktische Infos für die Besichtigung
Kaskaden und Fontänen im Unteren Park von Peterhof (mit Karte)
Schlösser und Museen auf der Karte
Museen im östlichen Teil des Unteren Parks in Peterhof
Monplaisir
Das Schlösschen Monplaisir (1714-1723) (französisch für „meine Freude“) gilt als das Herz von Peterhof. Dieser auf Wunsch von Peter dem Großen direkt am Meer im holländischen Stil gebaute schlichte Palast war der Lieblingsort des Zaren in Peterhof. Heute werden hier persönliche Gegenstände von Peter dem Großen sowie Küchenutensilien seiner Zeit aufbewahrt. Außerdem befinden sich im Monplaisir interessante Sammlungen von Gemälden, chinesisches Porzellan, holländischen Fayence und russischem Glas.
Katharinenflügel von Monplaisir
Der Katharinenflügel wurde vom Architekten Bartolomeo Rastrelli 1747-1759 für Peters Tochter, Zarin Elisabeth I. gebaut. Benannt wurde der Flügel aber nach der Zarin Katharina der Großen. Hier hielt sich Katharina im Sommer 1762 auf als ihr Mann, Zar Peter III. von Katharinas verbündeten in St. Petersburg ermordet wurde. Nach seinem Tod wurde Katharina die Zarin von Russland.
Der direkt an Monplaisir angebaute Katharinenflügel war ein Ort für Bälle, Empfänge und Festessen. Hier befindet sich das berühmte Russische oder Gurjew-Service. Dieses über 4.500-teilige Service wurde in der Kaiserlichen Porzellanfabrik zum Ruhm des Großen Russlands und des russischen Volkes hergestellt.
Badeflügel von Monplaisir
Der Badeflügel besteht aus mehreren einstöckigen Bauten. Der älteste Teil wurde für die Gäste von Peter dem Großen errichtet. Hier kann man die vom Zaren selbst verfassten Benimmregeln für die Gäste des Monplaisir lesen. Kurios ist die so genannte „Banja der Kavaliere“ mit dem lustigen Wasserspiel „Spritzkugel“. Der Steinbau wurde 1866 für die Frau des Zaren Alexander II. errichtet. Das Badezimmer der Zarin Maria schmückt eine einzigartige Kronleuchter-Dusche. In dem neben dem Badeflügel angelegten Chinesischen Garten ging die Zarin gerne spazieren.
Volieren
Die zwei eleganten aus Holz gebauten, mit Tuffstein und Muscheln verkleideten Volieren (1721-22) sind richtige Kunstwerke: von Außen und von Innen. Im 18 Jh. bemalten russische Künstler unter Leitung des französischen Malers Louis Caravaque die Wände dieser exquisiten Vogelhäuschen. Früher genossen die Zaren und ihre Gäste hier den Gesang von Nachtigallen oder Drosseln und betrachteten exotische Exemplare wie Papageien oder Kanarienvögel. Heute füllt die West-Voliere in Peterhof das Gezwitscher von Finken, Meisen, Zeisigen, Stieglitzen sowie anderen aus Russland oder dem Ausland stammenden Vögel. In der Ost-Voliere sind diverse Papageien untergebracht. Im Teich neben der Ost-Voliere schwimmen Schwäne sowie verschiedene Gänse- und Entenarten, darunter Bahama- oder Mandarinenenten.
Bei den Volieren befindet sich die sich drehende Sonnen-Fontäne.
Museen im westlichen Teil des Unteren Parks in Peterhof
Eremitage
Der Pavillon Eremitage (1721-25) am Ufer des Finnischen Meerbusen in Peterhof ist der erste Bau dieser Art in Russland. Als Eremitage (französisch: ermitage) bezeichnet man eine Einsiedelei oder ein abseits gelegenes Haus. Der deutsche Architekt Johann Braunstein entwarf die Eremitage in Peterhof auf Wunsch des Zaren Peter des Großen, der einen ähnlichen Bau bei seiner Reise durch Ostpreussen gesehen hatte.
Die zweistöckige Eremitage mit großen Fenstern schmücken korinthische Säulen und kunstvoll geschmiedete Balkongitter. Alles in der Eremitage wurde darauf ausgerichtet, dass die Zaren und ihre engsten Vertrauten ungestört bleiben konnten. Von Außen umgibt das Gebäude ein Wassergraben mit einer Zugbrücke. Die Dienerschaft durfte den im Obergeschoss gelegenen Empfangssaal nicht betreten. Die für 14 Personen ausgelegte Speisetafel wurde mit einer Zugvorrichtung ausgestattet, die es ermöglichte, das Essen direkt aus der Küche nach oben zu befördern und dabei ungestört zu bleiben. Der Tisch mit dem Aufzug ist die Hauptattraktion der Eremitage. Die Vorführungen finden am Samstag, Sonntag und an den Feiertagen um 12:00, 13:00 und 14:00 Uhr statt.
Schloss Marly
Das Vorbild für das Schlösschen Marly in Peterhof war das Jagd- und Sommerschloss Marly-le-Roi des französischen Königs Ludwig XIV., das Peter der Große 1717 besuchte. Das 1720-23 nach dem Entwurf des Architekten Johann Braunstein in Peterhof gebaute Marly diente als Unterkunft für die Gäste der Zaren. Heute sind hier persönliche Gegenstände von Peter dem Großen sowie Gemälde und Kunstgegenstände aus der Kollektion des Zaren ausgestellt.
Das Schlösschen Marly steht auf einem künstlichen Erdwall zwischen zwei Teichen: dem großen rechteckigen Teich im Osten und dem halbrunden wie eine Torte in vier Stücke aufgeteilten Sektor-Teich im Westen. Das ruhige Wasser des großen Teiches wirkt wie ein gigantischer Spiegel, in dem sich das komplette Schloss widerspiegelt. Der Spiegeleffekt verleiht der gesamte Anlage eine gewisse Leichtigkeit.
Früher wurden im Teich Fische gezüchtet, die darauf trainiert waren, beim erklingen eines Glöckchen zur Fütterung zu kommen.
Angler-Freunde können auch heute noch versuchen, im Teich am Marly Schloss einen Stör zu fangen. Angelruten, Köder und Beratung sind kostenlos. Bezahlt wird pro Kilogramm gefangenem Fisch. Wer den Stör wieder in die Freiheit entlässt, zahlt weniger. Angler, die ihren Fang lieber verspeisen möchten, können den Stör in einem nahe gelegenen Restaurant zubereiten lassen.
Museum „Jachten der Kaiser“
Das Museum liegt fast an der Spitze des Meereskanals am Ufer des Finnischen Meerbusens. Hier sind Modelle von Jachten der russischen Zaren ausgestellt. Echte Gegenstände aus der damaligen Zeit sowie Fotografien und Zeichnungen zeigen die reichte Ausstattung dieser schwimmenden Schlösser. Außerdem gibt es im Museum einen Mantel und eine Jacke von Peter dem Großen, die der Zar als Seekapitän getragen hat.
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Kaskaden und Fontänen im Unteren Park von Peterhof (mit Karte)
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