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Russische Ostern

5. Mai 2024

In Russland ist Ostern (Russisch: Пасха [páßcha]) das größte und schönste religiöse Ereignis im Jahr. Die Feierlichkeiten sind sogar prächtiger als an Weihnachten.

Russischer Ostergruß: Христос воскресе! - Воистину воскресе!

Russischer Ostergruß
Frohe Ostern auf Russisch
Datum für Ostern in Russland
Palmsonntag ist in Russland Weidensonntag
Ostern in der Russisch-Orthodoxe Kirche
Ostermesse
Russische Ostern ganz traditionell
Magie der russischen Ostereier
Russischer Ostertisch und Tipps zum Färben und Kochen von Eiern
Geschenkidee für Ostern

Bei verschiedenen Umfragen geben ca. 95% der Bewohner der Russischen Föderation an, Ostern in irgendeiner Weise zu feiern. Die meisten verbringen Ostern mit der Familie und Freunden an einem reich gedeckten Tisch. Viele färben Eier und kaufen oder backen das traditionelle Osterbrot (Russisch: кулич [kulʲítsch]). Das andere typische Ostergericht Quarkkuchen Paßcha ist weniger populär.
Nur 6 bis 9% besuchen die feierliche Ostermesse in der Nacht von Samstag auf Sonntag.
20 bis 26% lassen gefärbte Eier und Osterbrote in der Kirche weihen.
17 bis 23% besuchen Friedhöfe.
6 bis 10% überraschen ihre Familie und Freunde zu Ostern mit einem Geschenk.
Nur 2 bis 4% fasten richtig. 15 bis 23% geben an, sich beim Essen und Alkohol teilweise einzuschränken.
Quellen: Umfragen von WZIOM und Levada-Zentrum (auf Russisch)

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Russischer Ostergruß

Am Ostersonntag begrüßen sich Menschen in Russland mit einem speziellen Spruch.

Gruß:
Христос воскресе! [chrʲißtós waskrʲéßʲe] = Christus ist auferstanden!
Antwort:
Воистину воскресе! [waíßtʲinu waskrʲéßʲe] = Wahrhaft auferstanden!

Erst danach kann man noch zusätzlich frohe Ostern wünschen.
Bei orthodoxen Christen ist es Brauch, sich beim Ostergruß drei Mal zu küssen. Dafür gibt es im Russischen sogar ein spezielles Verb: ХРИСТОСОВАТЬСЯ [chrʲißtóßawatʲsʲa].

Sprachübung: Frohe Ostern auf Russisch

Datum für Ostern in Russland

Die russisch-orthodoxe und die westlichen Kirchen feiern Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Allerdings fängt der Frühling in Russland 13 Tage später an. Denn der Frühlingsanfang wird nach zwei voneinander abweichenden Kalendern berechnet. Die russisch-orthodoxe Kirche hält sich an den alten julianischen Kalender. Die westlichen Kirchen nutzen den gregorianischen Kalender aus dem 16. Jahrhundert. Im Westen fällt das Osterdatum auf einen Sonntag zwischen dem 22. März und dem 25. April. In Russland wird Ostern frühestens am 4. April und spätestens am 8. Mai gefeiert.

Osterdatum
Russisch-Orthodox Katholisch
2024 5. Mai 31. März
2025 20. April 20. April

Palmsonntag ist in Russland Weidensonntag

Patriarch im grünen Gewand weiht Weidenzweige

Patriarch von Moskau und ganz Russland Kirill I. weiht Weidenzweige
Bildquelle: Pressedienst des Moskauer Patriarchats, patriarchia.ru

Der letzte Sonntag vor Ostern heißt auf Russisch Weidensonntag: Вербное воскресенье [wʲérbnaje waskrʲißʲénje]. Das Volk soll Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem mit Palmzweigen begrüßt haben. Palmen wurden durch Weiden ersetzt, weil in Russland Weiden als Symbol für das Wiedererwachen der Natur gelten. Auch in der katholischen Kirche werden am Palmsonntag Weidensträucher statt Palmwedel gesegnet

In der Russisch-Orthodoxen Kirche weiht man Zweige mit flauschigen Weidenkätzchen bei der Abendmesse am Samstag vor dem Palmsonntag. Manche Menschen behalten die geweihte Weide ein ganzes Jahr lang im Glauben, dass sie vor Krankheiten bewahren, das Haus schützen und böse Geister fern halten.

Am Weidensonntag ist es erlaubt Fisch zu essen und Wein zu trinken. Danach beginnt die Karwoche, die strengste Woche des Großen Fastens.

Ostern in der Russisch-Orthodoxe Kirche

Großfürst Wladimir I. der Heilige ließ sich im Jahr 988 taufen und führte in Russland den orthodoxen Glauben ein. Der 28. Juli gilt offiziell als der Tag, an dem Russland getauft und damit christianisiert wurde. 2010 bekam der Tag der Taufe Russlands den Status eines Gedenktages.

In der Russisch-Orthodoxen Kirche wird die Osternacht auf eine besondere Weise zelebriert. Schon am Samstagabend versammeln sich festlich gekleidete Menschen in noch dunklen Kirchen, die eine düstere Welt ohne das Licht des Glaubens symbolisieren. Früher hat man geglaubt, dass die Teufelskreaturen in der Nacht vor Ostern besonders böse wurden. Nach dem Sonnenuntergang trauten sich die Leute nicht mehr auf die Straße, weil sie in jeder Katze eine Hexe und in jedem Hund einen Teufel sahen. Die Kirche war dagegen ein sicherer Zufluchtsort.

Ostermesse in der Russisch-Orthodoxen Kirche

Rotes Osterei vor der weißen Christ-Erlöser-Kathedrale bei Nacht

Osterei mit dem Ostergruß “Христосъ воскресе!” = „Christus ist auferstanden!“ vor der Christ-Erlöser-Kathedrale an Ostern 2021 / Bildquelle: Pressedienst des Moskauer Patriarchats, patriarchia.ru

Die wichtigste Ostermesse in Russland findet in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau statt. Ostergottesdienste in anderen Kirchen und Kathedralen in Russland sind vielleicht weniger spektakulär, folgen aber demselben Muster.

Zu Anfang der Ostermesse tragen der Patriarch von ganz Russland und die Geistlichen weiße Gewänder, die speziell für die Ostermesse angefertigt werden. Die weiße Farbe ist ein Symbol dafür, dass die Trauer und die härteste Fastenzeit im Jahr vorbei sind. Die russisch-orthodoxen Gläubigen versammeln sich in Gotteshäusern und warten auf das Wunder. Viele Menschen kleiden sich auch in Weiß oder bedecken den Kopf mit weißen oder roten Tüchern.

Nach Mitternacht kleidet sich der Patriarch in das festliche rote mit Gold bestickte Gewand und zelebriert die feierliche Ostermesse. Die rote Farbe symbolisiert das Leben und die Auferstehung. Auch der russische Präsident und andere hochrangige Politiker kommen zum Ostergottesdienst in die Christ-Erlöser-Kathedrale.

Bilder der Ostermesse 2021 in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau

Die Haupt-Ostermesse Russlands in der Christ-Erlöser-Kathedrale wird immer im Fernsehen und online live übertragen.
Bildquelle: Pressedienst des Moskauer Patriarchats, patriarchia.ru

Das heilige Feuer wird aus der Grabkammer Jesu in Jerusalem nach Moskau in die Christ-Erlöser-Kathedrale gebracht. Der Patriarch hält in jeder Hand eine Kerze mit der Flamme der Auferstehung und gibt das Licht an die Gläubigen weiter. Dann verkündet der Patriarch die Nachricht über die Auferstehung Christi mit den Worten „Христос воскресе! – Воистину воскресе Христос!“ (Russisch für „Christus ist auferstanden! – Christus ist wahrhaft auferstanden!“).

Um Mitternacht verkündet das Glockenläuten die Auferstehung Christi. Die Priester gehen mit dem Kreuz und den Kerzen zum Altar. Sie ziehen singend durch die Kathedrale und dann draußen um sie herum. Die Menschen zünden ihre Kerzen an und folgen der festlichen Prozession. Die Christ-Erlöser-Kathedrale füllt sich mit Licht und Freudengesang. Der vollstimmige Chor ersetzt in der Russisch-Orthodoxen Kirche die Orgel und schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Nach dem Rundgang geht die Messe in der Kathedrale bis zum Morgengrauen weiter. Manche haben Schwierigkeiten, die stundenlange Messe auszuhalten, weil es in orthodoxen Kirchen keine Bänke gibt. Doch die prachtvolle Zeremonie ist sicher jeder Anstrengung wert.

Rotes Osterei mit den Buchstaben Х. В.

Alles Gute zum Osterfest auf Russisch. „Х. В.“ bedeutet „Христос Воскресе“, Russisch für „Christus ist auferstanden“.

Der Gottesdienst endet am frühen Morgen mit einem Gang um das Kreuz. Vielstimmig schlagen die Glocken, der Gesang schwellt an, und schließlich fordern die Priester alle auf, sich zu umarmen, zu küssen und sich gegenseitig zu verzeihen. Dieser Osterbrauch heißt Christowanije (Russisch: Христование). Fröhlich folgen die Menschen dem Aufruf, und überall hört man den traditionellen Ostergruß: „Christus ist auferstanden!“ (Russisch: Христос воскрес!)- und die Antwort darauf: „Er ist wahrhaft auferstanden!“ (Russisch: Воистину воскрес!)

Russische Ostern ganz traditionell

Osterkuchen Kulitsch und Ostereier

Ein typischer Ostertisch in Russland: Osterkuchen Kulitsch, bunte Eier und frische Blumen

In der Karwoche setzt in den russischen Haushalten rege Betriebsamkeit ein. Traditionell fängt man bereits am Montag mit dem großen Frühjahrsputz an. Bis zum „sauberen Donnerstag“ sollte das Haus inklusive Fenster und Türen auf jeden Fall gründlich geputzt sein. Traditionell geht man am Donnerstag in die Banja oder nimmt ein Bad, um den Körper ganz gut zu reinigen.

Am Donnerstag werden auch Eier gefärbt und Osterbrote gebacken. Für diejenigen, die vor Ostern fasten, ist es eine besondere Herausforderung. Denn sogar das Abschmecken der Gerichte ist nicht erlaubt. Aber die Vorfreude ist groß, und die Köchinnen und Köche geben sich ganz viel Mühe.

Der Freitag vor Ostern ist auch in der russisch-orthodoxen Kirche der strengste Tag der Karwoche. Gläubige sollten den Tag in Trauer verbringen, in die Kirche gehen und nach Möglichkeit nicht arbeiten.

Am Samstag nimmt man in Russland Osterbrote und Eier mit in die Kirche, um sie weihen zu lassen.

Bildquelle: Pressedienst des Moskauer Patriarchats, patriarchia.ru

Nach der Ostermesse in der Nacht von Samstag auf Sonntag wird das Speiseverbot aufgehoben.

Der Ostersonntag beginnt bei vielen russischen Familien mit einem gemeinsamen Frühstück. Die Festtafel wird mit frischen Blumen, Weidensträußen und natürlich mit gefärbten Eiern dekoriert. Das Osterbrot, den Quarkkuchen Paßcha und Ostereier gibt es nur zu Ostern. Auf dem Tisch stehen all die Speisen, die während der 48 Tage des Großen Fastens verboten waren: Wurst, Schinken, Käse, Milch, etc. Wer es sich leisten konnte, servierte früher 48 Gerichte passend zu der Anzahl der Fastentage.
Rezept für das russische Osterbrot Kulitsch (auf Russisch: кулич)

Nach dem alten Glauben soll man das Festessen mit seinen Nächsten teilen. Deswegen gehen sich viele nach dem Frühstück gegenseitig besuchen, tauschen Eier und kleine Osterbrote aus. Und wenn das erste Ei, das man kriegt, vom ganzen Herzen geschenkt wurde, wird es nie schlecht werden, sagt eine russische Volksweisheit.

An Ostern ist es in Russland üblich, zu den Friedhöfen zu gehen und den verstorbenen Angehörigen Eier, ein wenig Brot und Bier zu bringen. So lässt man sie auch an den Feierlichkeiten teilhaben. Es heißt, dass dieser heidnische Brauch in der Sowjetzeit wieder populär wurde. In der UdSSR waren Religionen verboten. An Ostern konnten die Menschen nicht in die Kirchen gehen und gingen stattdessen zu den Friedhöfen. Die russisch-orthodoxe Kirche trennt aber frohe Tage und Trauertage. Ostern ist ein fröhliches Fest und soll von der Trauer um die Verstorbenen nicht überschattet werden. Den Friedhof sollte man also an dem dafür vorgesehenen Tag besuchen. In der russisch-orthodoxen Tradition ist es der Dienstag nach Ostern.

Den Ostersonntag nennt man in Russland auch der „Helle“ oder „Erleuchtete“ (Russisch: Светлое Воскресенье). Das russische Wort für „Sonntag“ (воскресенье [waskrißʲénje]) stammt von dem Wort „Auferstehung“ (Воскресение [waskrißʲénije]). Erstaunlicherweise herrscht am Ostersonntag fast immer sehr schönes sonniges Wetter. „Die Sonne spielt“, sagen die Russen. Nach einem alten Brauch soll man am Ostersonntag Vögel aus den Käfigen freilassen.

Früher durften am Ostersonntag Männer und Burschen zu jeder Zeit Glocken läuten. So war die Luft erfüllt vom Klang der vielen Glocken, die für eine fröhliche und festliche Stimmung sorgten. Unvorstellbar war Ostern in Russland auch ohne Schaukeln. Jung und Alt hatte Spaß dabei, vor allem aber Kinder und Mädels. Junge Kerle spielten Harmonika und schauten zu. Es wurde geflirtet, was das Zeug hält. Immer noch sehr populär ist das Rollen der bemalten Eier auf der Erde. Das Ziel dieses Spiels ist es, die Eier der Gegner zu zerbrechen, ohne die eigenen dabei zu beschädigen. Erfahrene Spieler achten auf die Form der Eier und basteln sich sogar spezielle Rinnen zum Rollen. Russische Bauern glauben, dass rollende Eier den Boden besonders fruchtbar machen.

Magie der russischen Ostereier

Ostereier

Ostereier

Gefärbte Eier sind ein internationales Ostersymbol. In Russland schreibt man in Kirchen geweihten Eiern magische Kräfte zu. Sie sollen die Ernte gegen den Hagel, das Vieh gegen Krankheiten und das Haus gegen böse Geister schützen. Ein im Fundament eingelegtes Osterei soll den Hausbesitzern Glück und Wohlstand bringen. Übers Gesicht gerollte Ostereier sollen sogar junges Aussehen verleihen. Kein Wunder also, dass man früher geweihte und gefärbte Ostereier als Glücksbringer ein ganzes Jahr lang behielt. Irgendwann kam man dann auf die Idee, Eier aus Holz zu schnitzen und zu bemalen. Sehr wertvoll sind Eier aus Porzellan, sowie goldene, silberne und mit Edelsteinen verzierte Eier. Weltbekannt und sehr geschätzt sind kunstvoll gearbeitete Eier des russischen Goldschmieds und Hofjuweliers Peter Carl Fabergé (1846 – 1920).

Traditionell werden Eier zu Ostern in Russland vorwiegend rot gefärbt. Natürlich kann man auch andere Farben nehmen. Oft werden Eier einfach in Zwiebelschale gekocht oder in bunte Stoffreste gewickelt. Spinat macht Eier grün und rote Bete färbt sie rot. Das Abreiben mit einem Öllappen bringt die Eier wunderbar zum Glänzen!

Russischer Ostertisch und Tipps zum Färben und Kochen von Eiern

Geschenkidee für Ostern

Die russischen Zaren Alexander III. und Nikolai II. schenkten ihren Frauen zu Ostern Überraschungseier von Fabergé. Die echten Fabergé-Eier waren mit Gold und Diamanten verziert. Heutzutage gibt es Fabergé-Eier in allen möglichen Ausführungen, zum Beispiel, als Schmuck oder Deko-Artikel.
Fabergé-Eier zu Ostern schenken

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6 Kommentare zu “Russische Ostern”

  1. Matthias Feilke

    Ostern ist der Tag der Auferstehung, also das Ereignis, auf das Christus seine Jünger immer wieder hingewiesen hat. In den Kirchen (bin selber in die russisch-orthodoxe Kirche konvertiert) singen wir: „Christus ist auferstanden, hat im Tode den Tod besiegt!“ Und das erschließt den Sinn vom Erdenleben des Gottessohnes. Nicht die Martern und der Tod, sondern seine lichte Auferstehung. Dazu führt uns ein gottgefälliges und christliches Leben.
    Das im Westen Weihnachten als so wichtig erscheint, betont die große Gnadengabe des Vaters, dass er seinen Sohn in die Wiederlichkeit des menschlichen Lebens hinabsteigen ließ. Aber das ganze Leben Jesu führte auf die Erfüllung hin, auf den Tod am Kreuz und auf die Auferstehung. Und das feiern wir als orthodoxe Christen, als die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche eben deshalb so viel mehr als im Westen.
    Gottes Segen
    Matthias

  2. Andreas

    Es gibt die Auffassung, daß in der römisch-katholischen Kirche ein mehr „petrinisches“, in der Ostkirche aber ein mehr „johanneisches“ Christentum lebendig ist. Das petrinische wäre dann das mehr „verirdischte“, daher auch die Betonung auf dem Leiden, von welchem das irdische Leben ja durchwirkt erscheint. Orthodoxe Heilige sollen dementsprechend eigentlich nie die Wundmale bzw. Stigmata aufweisen, wohl aber soll ein eigentümliches, unerklärliches Leuchten von ihnen ausgehen können. Ich habe alle diese Dinge freilich nur gelesen – einem Heiligen begegnet bin ich noch nicht. – In Weihnachten begegnet uns Christus als noch fast „jenseitig“, und in Ostern als wieder-jenseitig, dazwischen liegt sein Lebenslauf.

  3. Christina Schafranek

    Das stimmt so nicht ganz. Ostern ist für alle Christen – egal ob katholisch, lutherisch oder orthodox – der höchste kirchliche Feiertag. Der Unterschied liegt im sog. Schisma zwischen den orthodoxen Kirchen und der römisch-katholischen Kirche. Nachzulesen bei https://de.wikipedia.org/wiki/Morgenl%C3%A4ndisches_Schisma, da stehtes genau drin

  4. Leopold

    Warum ist in der orthodoxen Kirche Ostern ein wichtigeres Fest als bei uns Weihnachten??
    Danke für dei Antwort

    • Anastassia

      Hallo Leopold,
      Das ist keine einfache Frage. Der Unterschied scheint in der gesamten Weltanschauung zwischen Westen und Osten zu liegen. Die Kultur und die Traditionen spielen bei der Interpretation der beiden Feste eine große Rolle.

      Die Katholische Kirche feiert vor allem die Geburt, also das Zur-Welt-Kommen Christi. Wichtig ist, dass der Erlöser ein Menschensohn ist. Seine Geburt gibt Menschen die Hoffnung auf eine Erneuerung, Veränderung und Aufklärung.

      Die Russisch-Orthodoxe Kirche sieht in der Auferstehung Christi den Sinn des christlichen Glaubens. Hier ist Jesu Christi der Sohn Gottes. Sein Tod und die Auferstehung ist die Krönung seines Lebens als Befreiers und Erlösers. Mit seinem Aufstieg in den Himmel gibt er Menschen die Hoffnung auf ewiges Leben, denn in der Bibel steht „Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden“.

      • Amohi Bastan

        Ostern ist für alle christlichen Kircehn der höchste Feiertag im Jahreskreis, und die Auferstehung Christi (Christus lebt!) ist das zentrale Ereignis für alle Christen.
        Allerdings, da in der römisch katholischen Kirchen der römische All machtsgedanke mittlerweile wichtiger erscheint, als des Erleben Jesu Christi, scheint es, das das Weihnachtsfest das Osterfest hier im WEsten mittlerweile abgelöst hat, denn wenn man die Auferstehung Jesu Christi groß feiert, rückt der Jesus am Kreuz in den Hintergrund. Aber über Schuld und Tod und Verderben lassen sich die Menschen viel leichter beherrschen, weshalb das Osterfest wohl für die Amtskirche an Bedeutung verloren hat.
        Ich sage immer wieder, holt Jesus endlich vom Kreuz, denn das ist das Dümmste was von seinem Leben betont werden kann.
        Es läßt die Liebe, mit der er kam ausser Acht, es lässt die vergebung der Sünden ausser Acht und ebenso die Chance für uns Menschen, das Paradies auf Erden zu erhoffen, wie es uns von Jesus versprochen wurde.
        Es tut mir leid, Anasstasia, das ich Dir hier also wiedersprechen muss.