Russland: Menschen und Orte in einem fast unbekannten Land
- Russland: Menschen und Orte in einem fast unbekannten Land
- Das richtige Buch für alle, die Russland besser kennenlernen und seine Bewohner besser verstehen möchte. In 43 Interviews erzählen Männer und Frauen wie sie leben und denken. 176 Seiten mit vielen Fotos.
Kurzweilig und abwechslungsreich ist die Reise durch das unbekannte Russland. Durch ein Russland, in dem sich in den letzten Jahren viel verändert hat. Die Reise führt durch Millionenstädte und kleine Dörfer, durch schöne Flecken und abgelegene Gebiete, in die sich kaum ein Tourist verirrt.
Was diesen Streifzug aber vor allem spannend macht, sind die Menschen, die im größten Land der Welt zu Hause sind.
- Wie leben die Menschen in Russland?
- Was denken sie über ihr Land und die Welt?
- Sind die Bewohner Russlands eher Europäer oder eher Asiaten?
- Was gibt es in Orten zu sehen, die touristisch kaum oder gar nicht erschlossen sind?
Die Autorinnen und Fotografen reisten durch 27 Orte und führten 43 Interviews mit Männern und Frauen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen und Berufe, im Alter von 20 bis 76 Jahre. Das Ziel war es, Verständnis für die Andersartigkeit Russlands und Sympathie für seine Menschen zu entwicklen.
Aufbau des Buches „Russland: Menschen und Orte in einem fast unbekannten Land“
Genau genommen ist das Buch kein Russland Reiseführer. Es gibt aber einige Ideen für Russland Reisen abseits der typischen Touristenpfade. Zum einen beginnt jedes Kapitel mit einer kurzen Vorstellung des Ortes. Dabei stellen die Autorinnen geschickt das Besondere der Stadt oder des Dorfes heraus bevor sie zu den Interviews übergehen. Zum anderen sind die Gespräche mit den Menschen so gestaltet, dass der Leser viel Interessantes über Russland erfährt. Zum Beispiel:
- Warum es Sinn machen könnte, Server in Sibirien aufzubewahren.
- Dass die Straf- und Arbeitslager Gulags auch dazu da waren, die Wildnis Russlands zu erobern.
- Warum Nischni Nowgorod “russisches Detroit”, Nowosibirsk “das Los Angeles Sibiriens” und die Region von Tjumen “das Saudi-Arabien Russlands” genannt werden.
- Wo man gut und günstig die hausgemachten Teigtaschen Pelmeni probieren kann. Sie werden nicht nur wie üblich mit Hackfleisch, sondern auch mit Lachs oder edlen Pilzen gefüllt.
- Warum es in Russland nichts Sichereres als die Schönheitsindustrie gibt.
- Wo und wie der erste Präsident Russlands Boris Jelzin den Urlaub verbrachte.
- In welcher russischen Stadt die angeblich drittteuerste Kirche Europas die Besucher zum Staunen bringt.
- Dass Urlaub auf dem Bauernhof auch in Russland immer populärer wird.
- Dass es in Russland seit vielen Jahren ein Schaffnerprogramm gibt, an dem Hunderte Studenten teilnehmen.
- Welche Stadt hätte die Hauptstadt Russlands sein können, wenn dem Zaren Iwan dem Schrecklichen kein Backstein auf den Kopf gefallen wäre.
Route durch Russland
Im Inhaltsverzeichnis sind die Städte und Dörfer alphabetisch sortiert. Auf den beiden Umschlagseiten des Buches gibt es je eine Landkarte von Russland mit allen Stationen der Reise.
Die Stationen der Reise aus dem Buch „Russland: Menschen und Orte in einem fast unbekannten Land“ sind:
- Desjatnikowo
- Irkutsk
- Jakutsk
- Jekaterinburg
- Kaliningrad
- Elista
- Kasan
- Krasnojarsk
- Listwjanka
- Magadan
- Moskau
- Nischni Nowgorod
- Nowosibirsk
- Omsk
- Petrosawodsk
- Rostow am Don
- Schtschokino
- Smolensk
- Sotschi
- Sankt Petersburg
- Tjumen
- Omsk – Nowosibirsk
- Tscherepowez
- Ulan-Ude
- Wladiwostok
- Wologda
- Wolgograd
Zitate aus den Interviews aus dem Buch „Russland: Menschen und Orte in einem fast unbekannten Land“
Nadeschda Kuschnarewa, 42, Chorleiterin im Dorf Desjatnikowo in der Republik Burjatien
Auch wenn es in Desjatnikowo schon seit Jahren einen Internetanschluss gibt, fließend Wasser hat es noch nie gegeben. „Glauben Sie mir, man überlebt locker ohne Kanalisation – ohne E-Mail aber nicht.“
Telo Tulku Rinpoche, 42, Oberhaupt der Buddistischen Gemeinde Kalmükiens in Elista
Es gibt hier im Land diese Bewegung, dass Russland nur den Russen gehören solle. Ich bin damit nicht einverstanden. Wenn man jeden Tag dreimal Reis essen müsste, wäre das ziemlich langweilig. Würde man nicht lieber an einem Tisch sitzen, an dem es Salat, Brot und alle möglichen Gemüsesorten gibt? So sehe ich Russland. Dies ist ein großes Land mit vielen ethnischen Gruppen, verschiedenen Religionen und Kulturen. Ich weiß sehr zu schätzen, dass es so bunt ist. Das müssen auch die Leute verstehen: dass Russland noch viel mehr Geschmacksrichtungen zu bieten hat.
Michail Bulgakow, 26, Kellner in Nischni Nowgorod
… wenn Russland, nun ja, ein Gericht wäre? “Dann wäre es wohl eine kalte Platte, sagt Bulgakow, “eine wilde Mischung aus Fleisch und Gemüse.”
Alexej Serij, 43, Juraprofessor und Jugendarbeiter in Smolenk
Russland ist in einem Zustand der Suche. Es ist ein großes, starkes Land, und deshalb ist es gar nicht so leicht, sich auf die Suche zu begeben. Heute wächst eine neue Generation heran, die ihr Denken ändert. Das sind Jugendliche, die die Konsequenzen ihres Handelns begreifen.
Michail Sasowski, 53, Landwirt in einem Dorf bei Smolensk
Das liegt uns Russen im Blut, rauszugehen in die Natur. Wenigstens zwei Wochenendtage draußen zu verbringen auf der Datscha, am Lagefeuer sitzen und über Gott, die Welt oder den Präsidenten reden, und dann gibt es ja noch den Hochprozentigen.
Alexander Naroditskij, 55, Generaldirektor einer Ingenieursfirma in Puschkin bei St. Petersburg
Die Mentalität der Russen hat sich verändert. … Zu Zeiten der Sowjetunion waren immer die anderen schuld, wenn es Probleme gab. Meine Generation hingegen hat in den vergangenen Jahren verstanden, dass wir auch bei uns nach Fehlern suchen müssen. … Die Straßen sind vielleicht mancherorts noch schlecht in Russland, aber in den Köpfen hat sich etwas verändert.
Bogdan Kiselevich, 23, Eishockeyspieler in Tscherepowez
Er könnte sich nicht vorstellen, in Europa zu leben, da gebe es zu viele Regeln. Ein wesentlicher Unterschied von Russen gegenüber Europäern sei, dass manche von ihnen einfach weniger Pläne machten. Ein wenig wilder lebten. … “Wir Russen gehen einfach dahin, wo der Wind weht.”
Fazit zum Buch „Russland: Menschen und Orte in einem fast unbekannten Land“
Das Buch ist allen zu empfehlen, die Russland und seine Bewohner besser verstehen möchten. Bei dieser außergewöhnlichen Reise stellt sich heraus, dass Russland reich an Menschen ist, die ihr Land lieben und mit Stolz ihr Zuhause nennen. Manche sind durchaus kritisch, andere nostalgisch, realistisch oder optimistisch. Sie lamentieren nicht. Viele setzen sich dafür ein, ihr Land zu einem besseren Ort zu machen. Männer und Frauen in Russland haben zum Teil ähnliche Sorgen und Träume wie die Europäer. Zum Teil sind ihre Ansichten und ihr Alltag aber ganz anders. Es ist spannend, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken. Beim Lesen des Buches wird einem richtig bewusst, wie groß Russland ist und wie unterschiedlich die Lebensweise und die Mentalität der Menschen und Völker ist, die es bewohnen. Wichtig ist, das Buch ohne Vorurteile zu lesen, sondern mit der Intension, Russland ein bisschen besser kennenzulernen.
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